Ehrung von Christel Koch mit der goldenen Ehrennadel des Bundesverbandes Kinderschutzbund für 35 Jahre aktiver Mitgliedschaft, davon 20 Jahre als Erste Vorsitzende des Ortsverbandes Speyer, 3 Jahre als Kassenwartin im Vorstand, aktuell seit einem Jahr als Beisitzerin, und dazu 14 Jahre als ehrenamtliche Telefonberaterin am Kinder- und Jugendtelefon: selbst langjährige Aktive im Landesvorstand staunen über diese Bilanz.

Christel Koch hat den DKSB OV Speyer seit 1989 entscheidend mitgeprägt und über drei Jahrzehnte lang das Angebot des OV maßgeblich mitgestaltet. Im September 2023 zog sie sich fast geräuschlos aus dem über 20 Jahre ausgeübten Amt als Vorsitzende des Kinderschutzbundes Ortsverband Speyer e.V.  zurück und ist seitdem als Beisitzerin im Vorstand für den Wissenstransfer zuständig.

Jetzt ehrte sie Klaus-Peter Lohest, der Landesvorsitzende des Kinderschutzbundes mit der Goldenen Ehrennadel des Bundesverbandes.  Bei der Jahresmitgliederversammlung am 09.03.2024 in Mainz erhielt sie viel Anerkennung und landesweite Aufmerksamkeit in den Ortsverbänden.

 

Wie kann man so viele Jahre im Ehrenamt so viel bewegen und dabei so engagiert bleiben? Das war eine der Fragen aus dem derzeitigen Landesvorstand bei ihrer Ehrung. „Wir waren immer wieder offen für neue Projekte, die uns sinnvoll, aber auch personell und finanziell machbar erscheinen und zu unserer DNA passen, wir sahen die Aufgaben und ließen uns motivieren“ so Christel Koch. „Was mir aber ganz wichtig ist: nicht nur der Kinderschutzbund hat Grund mir zu danken, sondern auch ich bin ihm zu Dank verpflichtet: ich habe in ihm eine Lebensaufgabe gefunden.“

„Es fing damit an, dass ich 1989 einen Aufruf des DKSB in der Rheinpfalz las, dass Berater*innen für das KJT gesucht wurden. Ich wollte einen Teil meiner Freizeit einem sinnvollen Ehrenamt widmen, wollte herausfinden, ob das Versprechen des DKSB, bei Problemen Kindern, Jugendlichen und ihren Familien Hilfe anbieten zu können, auch zutreffe.“

Es folgte das Engagement in der Vorstandsarbeit (ab 1992); motiviert von den Fragestellungen, die sie bei ihrer ehrenamtlichen Tätigkeit kennenlernte, begann Christel Koch 1993 ein Studium der Sozialpädagogik. „Am Tag meiner letzten Examensklausur (Familienrecht) wurde mein erster Enkel geboren.“ Und noch einmal absolvierte sie eine Ausbildung. An der Akademie der Parität bei dem bekannten Familienrechtler Prof. Salgo qualifizierte sie sich für den seit 1998 etablierten neuen Beruf als Verfahrensbeiständin (Anwältin des Kindes), den sie 16 Jahre lang an den unterschiedlichsten Familien- und Vormundschaftsgerichten neben der Vorstandsarbeit im Ortsverband ausübte.

Sie beriet Kinder und Jugendliche am Sorgentelefon; als Kassenwartin widmete sie sich intensiv dem Fundraising und legte eine solide finanzielle Basis für die vielfältigen Aufgaben des Ortsverbandes; als Vorsitzende kümmerte sie sich um die Vernetzung des OV in der Stadt Speyer und ihren Gremien, arbeitete in Netzwerkkonferenzen gestaltend mit, engagierte sich für die Spiel- und Lernstube NORDPOL, die erfolgreiche Installation der Kindertagespflege in der Trägerschaft des Kinderschutzbundes OV Speyer, setzte sich ein für die Rechtsberatung von Kindern und Jugendlichen und überzeugte den Vorstand davon, das Projekt „Lernpaten – keiner darf verloren gehen“ in seine Trägerschaft zu übernehmen. Immer hatte sie das Wohl der Kinder und der Familien im Auge.  Im letzten Jahr ihrer Amtszeit als Erster Vorsitzender konnte sie noch mit ihrem Vorstand die Einweihung von zwei Plätzen der Kinderrechte in Speyer durchsetzen.

Die Aufgaben des Kinderschutzes und der Lobby für die Interessen der Kinder begleiten Christel Koch nun schon über mehr als drei Jahrzehnte, ihr Engagement war sehr erfolgreich und unermüdlich. Sie ist anerkannte Expertin bei allen Fragen rund um das Thema Kinderschutz und hat eine große Reputation auch über die Grenzen von Speyer hinaus erlangt. In der Öffentlichkeit wird Christel Koch als beharrliche Persönlichkeit in allen Fragen rund um den Kinderschutz sehr geschätzt und setzt sich mahnend, fordernd, helfend und auch kämpfend für ein gutes Aufwachsen der Kinder und Jugendlichen in unserer Gesellschaft ein.

Bei allem eigenen Engagement bedankt sie sich aber auch bei ihren Teams: „Wenn ich heute geehrt werde, möchte ich in die Ehrung unbedingt meine Vorstandsteams mit einbeziehen, ohne deren Unterstützung und Verständnis ich möglicherweise das Durchhaltevermögen nicht gehabt hätte.“

Und was wünscht Christel Koch dem Kinderschutzbund für die Zukunft? „Ich wünsche mir, dass unsere Lobbyarbeit dazu beiträgt, die aktuell gesteckten Ziele zeitnah zu erreichen: die Kinderrechte sowohl in unserer Landesverfassung als auch im Grundgesetz mit aussagekräftigem Text zu verankern und eine in der Höhe angemessene Grundsicherung für die Kinder zu erwirken.“