Einhundert Kinder hatten sich mit ihren Lehrkräften und Erzieherinnen auf den Weg gemacht: von den beiden benachbarten Schulen, der Grundschule im Vogelgesang und der Pestalozzischule, und sogar aus dem Norden der Stadt, vom Stadtteiltreff-Hort „NORDPOL“ (in Trägerschaft des Kinderschutzbundes). Die letzteren waren natürlich zunächst erst mal mit dem Bus angereist. Aber das letzte Stück des Weges legten alle zusammen in einer Kinderkette für die Kinderrechte durch das Wohngebiet Im Vogelgesang zurück. Jedes Kind hatte einen Wimpel mit seinem Lieblings- Kinderrecht gestaltet, wir hatten die alle zu langen Ketten zusammengenäht. Bei Ankunft auf dem neuen Platz der Kinderrechte dekorierten die Kinder die dortigen Bäume mit ihren Wimpelketten.

       

 

Das Fest konnte beginnen. Die beiden Moderator*innen aus der zehnten und elften Klasse, Louisa und Kenny, begrüßten alle und führten durch den Ablauf der Veranstaltung. Souverän gingen sie mit der Aufgabe um, der Bürgermeisterin, Monika Kabs und den Vertreter*innen des Kinderschutzbundes das Wort zu erteilen und die Kinder zu ihrem Auftritt zu rufen.

 

Angesichts der vielen Kinder legte die Bürgermeisterin ihr Redekonzept zur Seite und kam spontan mit den Kindern über die Kinderrechte ins Gespräch. Alle, sie eingeschlossen, waren überrascht und begeistert davon, wie viel die Kinder im Grundschulalter davon wussten und dazu zu sagen hatten; allein dieses Gespräch zeigte, welche wichtige Wirkung eine solche Benennung hat: Nur wer seine Rechte kennt, kann sie auch einfordern! Die Kinder hatten die Wimpel bemalt und ihr Lied einstudiert, dabei hatten sie sehr viel zum Thema erfahren!

Nachdem die Bürgermeisterin zusammen mit der Ersten Vorsitzenden des Kinderschutzbundes Speyer, Christel Koch, und drei Kindern aus den drei beteiligten Einrichtungen gemeinsam das neue Schild enthüllt hatten, kam der mit Spannung erwartete Auftritt der großen Kinderschar. Und das war ja auch einigermaßen aufregend, denn: dieser Auftritt war ausschließlich dezentral, nie zusammen, an vier verschiedenen Orten einstudiert worden. Und nun standen sie auf dem Platz, die nahezu einhundert Kinder ….  alles klappte wunderbar: die NORDPOLkinder hatten sich darum gekümmert, auf großen Plakaten das jeweilige Thema der Strophe zu illustrieren, aus den beiden Schulen hatte sich pro Strophe ein Kind zum Vorlesen gefunden, und alle sangen aus voller Kehle:

 

 „Wir Kinder haben Rechte, Rechte ich und Du, Wir Kinder haben Rechte, hört uns mal zu!“ Und am Schluss jeder Strophe setzte der gemeinsame Sprechchor ein: „Das ist unser Recht, kümmert Euch drum, Ihr Großen!“

 

  

Als fast Erwachsener, der gerade noch so von den Kinderrechten betroffen ist, erklärte Bastian Bubbel, Abiturient und Mitglied des Jugendstadtrates, im Interview mit den Moderator*innen, was der Jugendstadtrat für Kinder und Jugendliche tut und warum er sich für die Widmung des Platzes für die Kinderrechte eingesetzt hat. Und dann kamen die zu Wort, die das Ganze in Speyer angeschoben hatten: der Kinderschutzbund mit seinen beiden Vorsitzenden, Christel Koch und Hartmut Loos. Ihre Botschaft: Danke, dass es diese Benennung nun gibt und ja, wir sehen es als unsere Aufgabe und unser Ziel dafür zu kämpfen, dass die Kinderrechte in angemessener Form ins Grundgesetz aufgenommen werden. Besonders freuten sich die Leute aus dem Vorstand des Kinderschutzbundes Speyer, dass auch der Erste Vorsitzende des Landesverbandes Rheinland-Pfalz, Christian Zainhofer, nach Speyer gekommen war und die Stadt und den KSB zu der neuen Widmung beglückwünschte.   

Im Sonnenschein des Novembertages labten sich alle nach der kurzweiligen Veranstaltung an den leckeren Lebkuchen und dem „Kindersekt“ (Apfelsaftschorle), die der Kinderschutzbund für seine Gäste organisiert hatte und genossen das Spielangebot des Spielmobils der Jugendförderung Speyer.