Von Gabriele Weindel-Güdemann

Christel Koch, erste Vorsitzende im Kinderschutzbund Speyer, konnte zahlreiche Mitglieder sowie Mitarbeiter*innen bei seiner  Jahresmitgliederversammlung im September 2021 begrüßen. Eröffnet wurde sie diesmal musikalisch von den Geschwistern Livia und Joy Kreiselmeier.

Seit der Wahl im Corona-Jahr 2020 lenkt ein Team von acht ehrenamtlichen Vorstandsfrauen sowie dem einzigen Mann, Hartmut Loos als zweitem Vorsitzenden, die Geschicke des Vereins. Koch wies auf die Arbeitsschwerpunkte und die großen Themen im Berichtsjahr hin, wie dem Anschub der Diskussion um den Platz der Kinderrechte und die Übernahme der Verantwortung für das Projekt „Lernpaten“ in Speyer.

Gleichzeitig forderte die Pandemie alle heraus. Arbeitsabläufe mussten neu organisiert und mehr und mehr digitalisiert, Hygienekonzepte erarbeitet und die ständig wechselnden Vorgaben für die Betreuungsangebote in der Spiel- und Lernstube NORDPOL umgesetzt werden. Zusätzliche Ausgaben für Hygienemaßnahmen, sowie die Anschaffung von Luftfiltern für dessen Räumlichkeiten leistete sich der Verein, um Sicherheit für die Kinder und seine Mitarbeiter*innen zu gewährleisten.

Nataly Zimmer, Leiterin des NORDPOL berichtete von Personalengpässen und der Belastung der Kinder durch zahlreiche, der Pandemie geschuldeten Maßnahmen. Gleichzeitig forderte die Anpassungen der Einrichtung an das neue KiTa-Gesetz vom gesamten Verein einen hohen Beitrag.

Erfreulich gestaltete sich die Wahl-Aktion des Kinderschutzbundes zum Weltkindertag (die Rheinpfalz berichtete am 22.09. darüber), die mit einem Besuch der 4. Klassen der Siedlungsgrundschule und deren Lehrkräften im NORDPOL endete.

Wie viele gewichtige Aufgaben ein so kleiner Verein, gemessen an den Mitgliederzahlen stemmen kann, erfuhren die Anwesenden durch die weiteren Berichte, z.B. zum Kinder- und Jugend-Telefon von Martina Schall. In der Pandemie wurden die Telefonzeiten erweitert, weil die Nachfrage deutlich anstieg. Mithilfe von Onlineangeboten konnten neue ehrenamtliche Berater*innen erfreulicherweise ausgebildet und betreut werden.

Rosemarie Keller-Mehlem beschrieb Ähnliches für die Kindertagespflege. Auch dort stieg der Bedarf an Tagespflegeeltern, die der Kinderschutzbund Speyer ausbildet und damit das Angebot an Betreuungsplätzen der Stadt Speyer ergänzt.

Seit diesem Jahr übernimmt der Kinderschutzbund zusätzlich Verantwortung für ein weiteres Angebot aus der Betreuungspalette in Speyer: die Lernpatinnen und -paten. Betreut und ausgebildet von der Mentorin Gabriele Kettenhofen, arbeiten 25 ehrenamtliche Patinnen und Paten an 11 Grundschulen in Speyer und im Umland. Der problemlose Einstieg in das Projekt wurde durch eine Anschubfinanzierung aus Mitteln des ESF-Fonds möglich. Die nächste Schulung für weitere Lernpaten ist für Anfang 2022 geplant. Wer das Projekt finanziell unterstützen möchte, kann eine “Spenden-Patenschaft“ für 120 € pro Jahr übernehmen und so die Fortführung sichern helfen.

Auch dieses Jahr fallen die Basteltage, die Weihnachtsbäckerei und das Vorlesestübchen mit dem Kinderschutzbund Corona bedingt aus. Die Aktiven bedauern dies sehr und hoffen auf das nächste Jahr.

Große Anstrengungen erforderte der Personalwechsel in wichtigen Arbeitsbereichen, wie z.B. die Berufung des neuen ehrenamtlichen Datenschutzbeauftragten Helmut Koch, die neuen Ansprechpartnerinnen Judith Brunnett in der Geschäftsstelle sowie Beata Geng in der Kindertagespflege und der neuen Leiterin Nataly Zimmer im NORDPOL.

Trotz all der Belastungen blickt der Kinderschutzbund Speyer auf ein erfolgreiches und geordnetes Geschäftsjahr zurück. Der Vorstand wurde mit der einstimmigen Entlastung belohnt.

Ein herzlicher Dank ging an alle Sponsor*innen und Unterstützer*innen, ohne die diese Arbeit nicht möglich wäre sowie an alle Mitarbeiter*innen, Ehrenamtliche und Mitglieder. Die Teilnehmer*innen des Abends konnten eine freundliche Atmosphäre und viel Freude am gemeinsamen Tun zum Abschluss bei einem Glas Sekt genießen.